Ausblick

März 2019

Die pastorale Arbeit in St. Petrus ist, wie aus den obigen Ausführungen deutlich geworden sein dürfte, durch einen auf gemeinsame Verantwortung und Partizipation angelegten Arbeitsstil geprägt. Damit wird dem Bild des gemeinsamen Priestertums aller Getauften Rechnung getragen. Auf diesem Selbstverständnis beruht das große Engagement zahlreicher junger wie älterer Aktiver in unseren Gemeinden. Das Miteinander zwischen den hauptamtlichen und ehrenamtlichen „Akteuren des Evangeliums“ ist vom Prinzip der gemeinsamen Verantwortung gekennzeichnet. Dies beinhaltet auch, dass Entscheidungen gemeinsam vorbereitet und getroffen werden (Synodalität). Dies soll auch in Zukunft so sein.

Perspektivisch werden die Equipen dabei eine immer wichtigere Rolle in den Gemeinden einnehmen. Dies wird auch Konsequenzen für die Leitung der Pfarrei als solche haben. Auf längere Sicht ist die Möglichkeit, ob sich die Pfarrgemeinde auch ohne leitenden Pfarrer selber leiten könnte, zu erwägen. Mit Blick auf die Zukunft von Gemeinde erweist sich diese Vision mehr als begründet. In St. Petrus könnte diese Vision bald zur praktischen Realität werden, wenn sich kein leitender Pfarrer mehr findet. Auch für andere Gemeinden bietet das eine Option, wenn es im Bistum nicht mehr genügend leitende Pfarrer gibt. Es wäre konkret zu überlegen, wie eine partizipative Leitungsstruktur unter Beteiligung der relevanten gemeindlichen Akteure aussehen könnte. Die Sakramentenspendung könnte durch Pfarrvikare gewährleistet sein. Ein Pfarrverweser bzw. -verwalter nähme die juristische Pfarrgemeindeleitung wahr. Pfarrgemeinde wächst so zusammen und mit ihr das Leben mit und in Jesus Christus.

Dazu passt das Bild von einer Pfarrei, wie es Papst Franziskus in Evangelii Gaudium 28 vorstellt:

„Die Pfarrei ist keine hinfällige Struktur; gerade weil sie eine große Formbarkeit besitzt, kann sie ganz verschiedene Formen annehmen, die die innere Beweglichkeit und die missionarische Kreativität des Pfarrers und der Gemeinde erfordern. Obwohl sie sicherlich nicht die einzige evangelisierende Einrichtung ist, wird sie, wenn sie fähig ist, sich ständig zu erneuern und anzupassen, weiterhin »die Kirche [sein], die inmitten der Häuser ihrer Söhne und Töchter lebt«. Das setzt voraus, dass sie wirklich in Kontakt mit den Familien und dem Leben des Volkes steht und nicht eine weitschweifige, von den Leuten getrennte Struktur oder eine Gruppe von Auserwählten wird, die sich selbst betrachten. Die Pfarrei ist eine kirchliche Präsenz im Territorium, ein Bereich des Hörens des Wortes Gottes, des Wachstums des christlichen Lebens, des Dialogs, der Verkündigung, der großherzigen Nächstenliebe, der Anbetung und der liturgischen Feier. Durch all ihre Aktivitäten ermutigt und formt die Pfarrei ihre Mitglieder, damit sie aktiv Handelnde in der Evangelisierung sind.“


Dies ist ein herausforderndes Experiment, das aber Weichen für die Gemeinden der Zukunft stellen kann. Getragen vom Geist Gottes eröffnet der Petrus-Weg Perspektiven für die Zukunft!