St. Joseph
Sankt Joseph liegt im Stadtteil Bonn-Castell
Die Bonner Bevölkerung wuchs zwischen den beiden Weltkriegen stark an, neue Viertel bildeten sich, so auch Bonn-Castell. Im Gebiet der Josephskirche standen viele Kasernen, noch aus dem 19. Jahrhundert, um die sich Wohnbebauung angesiedelt hatte. Aber es gab auch ein unbebautes Grundstück an der Ecke Graurheindorfer Straße und Kaiser-Karl-Ring, das 1904 vom Pfarrer der Stiftskirche aus einer Erbschaft heraus erworben wurde.
Geschichte der Kirche
Anfang der 20er Jahre konnte dann ein Wettbewerb ausgeschrieben werden; die Modelle auf den fünf ersten Plätzen wurden angekauft. Aus einer modifizierten Fassung des dritten Modells entstand die Josephskirche, ein schlichter, aber monumentaler Backsteinbau mit romanisierenden Elementen.
Es ist eine einschiffige Hallenkirche mit erhöhtem Chorraum, einer hohen Holzdecke (heute Sattel-, früher eine Kassettendecke) und einem an der rechten Seite vorgebautem Turm. Unterhalb des Altarraums befindet sich die Krypta, welche in den 90er Jahren neu gestaltet wurde. Die Fenster stammen von Prof. Wilhelm Rupprecht aus Fürstenfeldbruck und enthalten figürliche Darstellungen verschiedener lokaler und allgemeiner Heiliger. Das 1970 erschaffene große Rosettenfenster oberhalb der Orgelbühne ist mit seinen leuchtenden Farben ein besonderes Schmuckstück der Kirche. Die Ausstattung des Altarraums stammt vom Künstler Sepp Hürten aus Köln.
Die Bauzeit betrug zwei Jahre (1930/31), die Pläne stammen von den Kölner Architekten Boell und Neuhaus. Sie bauten im Geist der liturgischen Bewegung, mit frei sichtbarem erhöhten Altar. Dieser moderne Stil war von der Stiftskirche ausdrücklich gewünscht gewesen. Die erste Phase der Existenz war kurz: Benediziert 1931 und konsekriert am 03.07.1934 fiel das Gebäude schon 1944 den Bomben des zweiten Weltkriegs zum Opfer.
Der Wiederaufbau wurde jedoch nach den Originalplänen durchgeführt, erst seit den 70er Jahren fanden Umbauten im Innenraum statt. So wurden die hinter dem Altar befindlichen drei runden (Oculi-) Fenster zugemauert und die gesamte Wand als weiße Fläche gestaltet, auf dem ein von Prof. Ludwig Schaffrath geschaffenes Mosaik zu sehen ist.
Im Turm hängen sechs Glocken der Gießerei Petit und Edelbrock aus Gescher, die am 28.10.1958 geweiht wurden. Die Glockenpatrone sind (groß nach klein): Hl. Joseph, Hl. Pius X, Hl. Heinrich, Hl. Maria, Hl. Hedwig und Hl. Hildegard. Mit den Schlagtönen c’ - es’ - f’ - as’ - b’ - c’’ und den sehr reizvollen Obertönen der Einzelglocken stellt dieses sicher eines der schönsten und imposantesten Geläute der Stadt Bonn dar.
ÖFFNUNGSZEITEN
Dienstag bis Sonntag
Oktober bis März 9-17 Uhr.
April bis September 9-19 Uhr.
Und zu den Gottesdienstzeiten.
Der Zugang zu St. Joseph ist barrierefrei.
ADRESSE
Kaiser-Karl-Ring 2
53111 Bonn
Kirchbauverein
Hinter dem schlichten Titel "Kirchbauverein St. Joseph" finden sich enthusiastische JosephianerInnen, die jahrzehntelang für die neue Orgel gekämpft und erfolgreich Geld, Sponsoren und Begeisterte für die Sache geworben haben. Doch sein "Zweck" ist nicht nur himmlische Musik, das Gemeindeleben von St. Joseph in allen Facetten ist das Anliegen des Vereins.
Hier erfahren sie mehr darüber.
Orgel St. Joseph
Die jüngste unserer sieben Klais-Orgeln steht in Sankt Joseph. Nach jahrzehntelangen Bemühungen und dank einer überaus großzügigen Einzelspende konnte der Kirchbauverein Sankt Joseph im Januar 2013 die Orgel mit drei Manualen und 37 Registern in Auftrag geben. Schon 18 Monate später wurde das Instrument am 27. Juni 2014 feierlich geweiht.