Ostergruß

aus Sankt Petrus

Liebe Christen und Christinnen der Bonner Nordstadt,

das Grab ist leer.

Wie soll das passiert sein? Im Johannesevangelium berichtet Maria Magdalena: "Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben." (Joh 20,2b)

Warum sollte das  jemand tun? Er selbst kann es ja wohl nicht gewesen sein.

Deutlicher erzählt der Evangelist Matthäus: " Und siehe, es geschah ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab,, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf." (Mt 28,2).
Der Engel zeigt den Frauen dann das Grab, das bereits leer ist.

Das Entscheidende wir nie erzählt: wie ist Jesus auferstanden? Was ist da im Grab hinter dem Stein passiert? Wurde er geweckt, weggetragen; Ist er aufgewacht und gegangen  - auferstanden?

Die Evangelien berichten nur, wie die Frauen und später auch die Jünger sehen, dass das Grab leer ist. Das Wie bleibt ein Geheimnis.

Ich denke manchmal, dass ich mir eigentlich ein Grab gar nicht voll vorstellen kann. Selbst wenn ich das Sterben eines Menschen bis zur Beerdigung begleitet habe und nun wieder an seinem Grab stehe: Das Grab kann ich mir nicht voll vorstellen. Vielleicht will ich es auch gar nicht. Aber obwohl ich weiß, dass die körperlichen Überreste dort liegen: Voll ist es nicht.

Was einen Menschen voll und ganz gemacht hat, kann ein Grab nicht fassen. Christlich glauben wir:
Die Fülle eines Menschen ist bei Gott. Vielleicht wünschen wir uns manchmal die Engel, die das Grab öffnen und uns zeigen:
"Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat" (Mt 28,6)

Ein Osterfest voller Hoffnung trotz mancher schwerer Steine, das wünsche ich Ihnen allen im Namen der Pfarrgemeinde St. Petrus

Domink Arenz